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Wenn es Nacht wird in den Northwest Territories und abermillionen Sterne in der Dunkelheit funkeln, wird die himmlische Tanzfläche eröffnet. Hoch über unseren Köpfen entflammt ein atemberaubendes Feuerwerk der Natur, wenn sich der sternenklare Himmel wie von Geisterhand mit schwirrenden Lichtern aus bunten Farben füllt. Das magische Spektakel hat verschiedenste Namen: Aurora Borealis, Nordlichter oder auch Polarlichter. Doch egal wie wir sie nennen, Fakt ist: Keiner kann sich ihrem Bann entziehen.

Sie sind ein unzertrennliches Paar, die Aurora und die Northwest Territories. Denn die Region bietet durch ihre geografische Lage beste Voraussetzungen! Die Polarlichter treten am häufigsten in einem Gürtel rund um den magnetischen Pol der Erde auf. Die Hauptstadt Yellowknife liegt direkt am Rande dieses Gürtels, dem „Aurora Belt“. Darüber hinaus ist der Himmel in der Region meistens wolkenfrei und die Landschaft recht flach – perfekte Bedingungen zur Beobachtung der Aurora Borealis.

Wir quartieren uns in der Yellow Dog Lodge ein. Nur 15 Flugminuten nordöstlich von Yellowknife liegt dieses Kleinod in traumhafter Lage direkt am Ufer des Graham Lake. Die Besitzer, Kathy und Gord Gin, führen die Lodge in der herzlichen Art, die so typisch ist für die Menschen des Nordens. Den Gästen stehen gemütliche Zimmer in der Main Lodge oder private Cabins zur Verfügung. Mit Blick auf den See, versteht sich! Naturliebhaber, Angler, Wanderer und Kanuten kommen hier voll auf ihre Kosten. Doch – fast ist es in Vergessenheit geraten - wir sind wegen der Aurora Borealis hier…

Fernab der Lichter der Zivilisation beziehen wir gleich am ersten Abend Position auf der Terrasse der Lodge. Ein Whirlpool sprudelt verlockend vor sich hin, aber wir nehmen vorerst mit den Liegestühlen vorlieb – schließlich wollen wir uns ganz auf die Beobachtung der Nordlichter konzentrieren. „Be patient“ haben Kathy und Gord uns mit auf den Weg gegeben, „Habt Geduld“. Nicht jede Nacht wiederholt sich das Schauspiel. Bis zu 3 Tage Aufenthalt sollen wir investieren, um das faszinierende Naturspektakel nicht zu verpassen. Doch bereits am ersten Abend werden wir belohnt!

Grüngelbe, blaue, weiße und rote Lichterbänder beginnen am Himmel zu glühen, sie tanzen und wirbeln um die eigene Achse, erst langsam, dann immer schneller und schneller. Sie mischen sich zwischen die Sterne und scheinen so lebendig, als könnte man sie mit den Händen berühren. „Kneif mich mal!“ Ist das Traum oder Wirklichkeit?

„Wirklichkeit“ erklärt uns Gord am nächsten Morgen. Polarlichter sind Kinder der Sonne! Die Sonne produziert bei intensiver Aktivität viele elektrisch geladene Teilchen. Wenn diese Teilchen auf die Erdatmosphäre treffen, werden sie im erdmagnetischen Feld zu den Polen hin abgelenkt und regen die vorhandenen Luftmoleküle zum Leuchten an – die Aurora Borealis entsteht.

Ausgezeichnete Aussichten auf Polarlichter haben Gäste mit Hang zum Exklusiven auch auf der Blachford Lake Lodge. Rund 30 Flugminuten nordwestlich von Yellowknife liegt diese royale Herberge, in der im Jahr 2011 bereits Prince William samt Gattin Catherine Quartier bezogen haben. Mit dem Wasserflugzeug landen die Gäste auf dem Blachford Lake, direkt vor der Haustür der gleichnamigen Lodge. Vor rund 30 Jahren übernahm ihr Besitzer Mike Freeland das Grundstück von einem alten Trapper, dessen Blockhütte noch heute auf dem Gelände steht und zusammen mit 4 weiterenCabins vermietet wird – alle perfekt renoviert und eingerichtet! Die exklusive Hauptlodge des Wilderness Resorts steht in einmaliger Lage direkt auf einem felsigen Hügel am Ufer des Sees und bietet einen wunderbaren Blick auf den See und die Polarlichter!

Der Vorhang der Aurora Borealis fällt in den Northwest Territories von Ende August bis Anfang April. Das ist außergewöhnlich, denn an den meisten anderen Orten der Welt sind die Polarlichter ein reines Winterphänomen. Tatsächlich kann man in den NWT jedoch am Ende des Sommers mit den Füßen am sandigen Ufer des Great Slave Lake stehen und die Nordlichter im T-Shirt bewundern! Am gemütlichsten ist die Aurora-Beobachtung jedoch im Winter: Mitten auf einem zugefrorenen See auf einem gemütlichen Liegestuhl und eingekuschelt in einer Wolldecke – dazu eine dampfende Tasse warmen Kakao und den Blick Richtung Himmel. Glück kann so einfach sein!

Wer noch mehr über die Aurora Borealis erfahren möchte, für den lohnt sich auch ein Abstecher zum Wood Buffalo National Park im Südosten der NWT. Kanadas größter Nationalpark wurde Anfang August 2013 zum weltweit größten „DarkSkyPreserve“ ernannt. Die nächtliche Umgebung wird hier in ihrer ursprünglichen Form erhalten und vor künstlichen Lichtquellen geschützt – ideale Voraussetzungen für die Sichtung der Polarlichter!Parks Canada hat bereits neue Besucherprogramme entwickelt, die sich um die nächtliche Beobachtung des Himmels, die nächtliche Ökologie sowie entsprechende Geschichten der Ureinwohner drehen.